Das Museum am Schölerberg lädt am Donnerstag, 11. April um 19:30 Uhr zu einem Vortrag von Prof. Dr. Jonathan Jeschke, Professor für Ecological Novelty an der Freien Universität Berlin zum Thema „Ökologie im Anthropozän: ein Wissensatlas zu invasiven Arten“ ein.
Biodiversitätskrise, Klimawandel, Umweltverschmutzung … Im Anthropozän sind wir mit einer zunehmenden Zahl ökologischer Herausforderungen konfrontiert. Diese und andere Problemfelder unserer Zeit sind nicht einfach zu lösen. Zwar gibt es immer mehr Daten und Informationen, aber unser echtes Verständnis komplexer Probleme und unsere Fähigkeit, diese zu bewältigen, haben damit nicht Schritt gehalten. In seinem Vortrag geht Jonathan Jeschke auf diese Problematik ein und plädiert für einen offenen und interaktiven Wissensatlas, um Daten und Informationen besser zugänglich und nutzbar zu machen. Am Beispiel invasiver Arten, die eine wichtige Ursache der aktuellen Biodiversitätskrise sind, erläutert er, wie ein solcher Wissensatlas aussehen kann.
Kosten: Die Kosten für die Teilnahme am Vortrag betragen 6,50 Euro für Erwachsene und 3,50 Euro ermäßigt (inkl. Museumseintritt).
Anmeldung: telefonisch unter 0541 323-7000 oder per Email an info@museum-am-schoelerberg.de.
Ecological Novelty
Klassische ökologische Forschung konzentriert sich auf natürliche und naturnahe Systeme. Im Zeitalter des Menschen, dem Anthropozän, wird es jedoch immer wichtiger, ökologische und evolutionäre Auswirkungen menschlichen Handelns zu verstehen.
Ecological novelty (ökologische Neuartigkeit) ist ein Überbegriff für historisch neuartige, menschlich verursachte Veränderungen auf den verschiedenen ökologischen Ebenen, von Organismen und Populationen über Lebensgemeinschaften zu Ökosystemen und Landschaften. Diese direkten und indirekten Auswirkungen menschlichen Handelns führen beispielsweise zu novel organisms (neuartige Organismen) und novel communities (neuartige Lebensgemeinschaften), welche wir in unserer Arbeitsgruppe untersuchen. Zu novel organisms gehören z.B. invasive Arten (unser Forschungsschwerpunkt), areal-erweiternde Arten, gentechnisch veränderte Organismen, synthetische Organismen oder neue Pathogene. Novel communities sind Lebensgemeinschaften ohne historisches Analogon, die durch (i) die Ankunft neuartiger Organismen und/oder (ii) abiotischen menschlich verursachten Änderungen entstanden sind.
(Quelle: Freie Universität Berlin)
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