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Umweltbildungszentrum

Umweltbildungszentrum

Das Umweltbildungszentrum des Museums am Schölerberg ist ein vom Land Niedersachsen anerkannter außerschulischer Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Für seine Aufgabe nutzt es unter anderem die einmalige erdgeschichtliche Sammlung des Museums sowie den museumseigenen Naturgarten und den nahen Wald des Schölerberges.

Kontakt:
Andrea Hein
Telefon: 0541 323-7031
hein@osnabrueck.de 

31. Oktober 2021

Kultur macht stark

„Was man einem Kind beibringt, kann es nicht mehr selbst entdecken. Aber nur das, was es selbst entdeckt, verbessert seine Fähigkeit, Probleme zu verstehen und zu lösen.“

Jean Piaget (1896 – 1980), Schweizer Biologe

Jedes Jahr startet unser Umweltbildungszentrum eine Woche des Förderprogramms ,,Kultur macht stark”. Schon seit sieben Jahren lernen die unterschiedlichsten Kinder mit unseren Betreuerteams die Natur und Umwelt unter bestimmten Themenschwerpunkten besser kennen. Bei ,,Kultur macht stark” geht es darum, in einer Gemeinschaft mit anderen Gleichaltrigen etwas Neues zu entdecken und zu erlernen. Es geht darum zu staunen, zu forschen, zu bauen und kreativ zu werden. Der Hintergrund dieses Projektes ist allerdings sehr viel ernster und bedeutender.

Kultur macht stark – was ist das?

Bei schönem Wetter den Zoo erkunden, am Wochenende ins Museum gehen oder nach der Schule den neuen Kinofilm schauen – für viele Kinder und Jugendliche sind solche Aktivitäten keine Selbstverständlichkeit. Laut der Bertelsmann Stiftung wächst jedes 5. Kind in Deutschland in Armut auf. Diese Kinder müssen auf vieles verzichten, wie zum Beispiel auf die Teilnahme an Exkursionen, Ausflügen oder kulturellen Angeboten. Allerdings ist diese Teilhabe außerordentlich wichtig für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls.

2013 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Förderprogramm (BMBF) mit “Kultur macht stark” einen wichtigen Schritt gegen Ausgrenzung und für das Erschaffen von Chancengleichheit getan. Übergreifendes Ziel ist es, eine Bildungsgerechtigkeit herzustellen und Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren zu unterstützen.

Der Begriff Kultur ist hierbei sehr dynamisch zu sehen und wird von unterschiedlichen Einrichtungen unterschiedlich interpretiert und umgesetzt. So setzt beispielsweise ein Jugendzentrum „Kultur macht stark“ mit völlig anderen Angeboten um als ein Zirkus. Bei einem so breiten Spektrum von Einrichtungen und Umsetzungsmöglichkeiten gibt es eine Vielzahl von Dingen, die gefördert werden: der Umgang mit sozialen Medien, Leseförderung – oder eben Projekte mit und für die Natur, wie unser Umweltbildungszentrum es macht.

Museum in Kinderhand

Unser Umweltbildungszentrum widmet sich als anerkannter Lernstandort in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausschließlich den Themen Natur und Umwelt. Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten richtet es sich gezielt an Kinder, Schulen und Familien. Seit dem Jahr 2014 ist unser Umweltbildungszentrum außerdem Partner des Förderprogramms „Kultur macht stark“.  Dafür nutzen wir – wenn nicht gerade eine Großbaustelle oder Corona es verhindern – sämtliche Räumlichkeiten unseres Museums inklusive Garten und Planetarium.

Durch ,,Kultur macht stark” will das Umweltbildungszentrum neue Perspektiven und Blickwinkel schaffen. Sich aktiv mit unserer Natur und Umwelt auseinanderzusetzen und dabei die Möglichkeit auf soziale Interaktion zu haben, schafft Raum für Selbstverwirklichung und Talentförderung. Insbesondere Kindern und Heranwachsenden fällt es oftmals schwer zu erkennen, was sie gut können und wo ihre Stärken liegen. Viele sehen ein Talent nur als Talent an, wenn es eindrucksvoll und exzellent ist: Singen wie Michael Jackson, Fußballspielen wie Ronaldo oder Klavierspielen wie Beethoven. Doch so muss das gar nicht sein! Talente sind viel mehr als das und das wollen wir den Kindern im Umweltbildungszentrum deutlich machen: Sein eigenes Sternzeichen im Nachthimmel erkennen können, wissen, was der Unterschied von Quarz und Sandstein ist, die Kräuter in einer Kräuterspirale benennen können, gärtnern, dekorieren… – all diese Talente zu entdecken bedarf manchmal Unterstützung von außen.

Deshalb veranstalten wir jedes Jahr in den Sommer-, Herbst- und Osterferien Projektwochen. Die Aktionen, die wir den Kinder anbieten, variieren jedes Mal und sind mannigfaltig. Wir setzen dabei Themenschwerpunkte wie Geologie, Astronomie oder Boden. Auf spielerische Weise setzen die Kinder ihr bestehendes Wissen ein und erlernen mit Neugier und Spaß innerhalb verschiedener Projekte ihre Fähigkeiten kennen. Dazu nutzen sie – unter fachmännischer Begleitung –  ihre eigenen Ideen und Vorstellungen für die Umsetzung. Am Ende der Projektwoche werden die Ergebnisse der eigenen Kreativität und des neu entwickelten Könnens den Eltern in einer Abschlussveranstaltung vorgestellt.

Wir sind überzeugt, dass kultureller Bildung eine große Bedeutung zugeschrieben werden muss. Denn sie kann Kindern wesentlich dabei helfen zu erkennen: Wer bin ich und was kann ich? Daher freuen wir uns schon jetzt, wenn in den nächsten Ferien wieder eine Horde Kinder das Museum in den Händen hat.